Dauer: 20. September – 11. November 2025
Ort: ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst
Zitadelle Spandau, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin

 

Die Rauminstallation „gold“ von Pfelder greift ein typisches urbanes Motiv auf, das sich insbesondere in Berlin einer umfangreichen Nutzung erfreut. Mit dem Ballsport-Käfig – installiert im ersten Saal des Erdgeschosses – entwickelt Pfelder einen Raum im Raum und reagiert damit auf die starke Prägung der Zitadelle als Militärstandort und Festungsanlage durch Einbringung eines kollektiven Sport-Platzes. Der daraus entstehende große Gegensatz zwischen historischer Prägung und populärer Umdeutung ist das Ergebnis umfassender Überlegungen des Künstlers zu Möglichkeiten und Grenzen eines Ausstellungsprojekts im Kontext des semi-öffentlichen Raums der Zitadelle.

 

Vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen und erheblicher Kürzungen in den öffentlichen Kulturausgaben wird der Fußball-Käfig von Pfelder gleichzeitig zum Schauplatz privater Förderinitiativen. Denn seine Bandenwerbung signalisiert die Bereitschaft gerade mittelständischer Unternehmen, Kultur zu fördern. So konnte der Künstler lokale Unternehmen gewinnen, die das Ausstellungsprojekt auf verschiedene Art und Weise unterstützen.

 

Vor diesem Hintergrund wird „gold“ auch zum kritisch konstruktiven Ausdruck eines beginnenden Paradigmenwechsels, wie ihn der vorige Berliner Kultursenator forderte, als er den Kürzungen der öffentlichen Kulturetats zustimmte und den Kulturinstitutionen die Einbindung von Sponsoren zur Sicherung ihrer Haushalte empfahl. Damit steht Kultur nicht mehr unter staatlichem Schutz vor Vereinnahmung, sondern wird zum Spielfeld ökonomischer Interessen und Vorstellungen.

 

Dr. Ralf F. Hartmann,
Künstlerischer Leiter ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst

 

 

  • Jahr

    2025

  • Ort

    ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst
    Zitadelle Spandau
    Am Juliusturm 64, 13599 Berlin